Mittwoch, 23. Mai 2007
gutemine, 15:44h
Zufälligerweise lernte ich vor ein paar Monaten einen Mann kennen, der mir sehr schnell zu verstehen gab, dass er bei Scientology sei. Ein Bildnis von Ron L. Hubbard prangt an der Wand und alle paar Sätze wird ein Zitat des alten Mannes rezitiert.
Sekten allgemein, Scientology im Besonderen bin ich sehr kritisch gegenüber, aber da ich zunächst mal ein offener und diskussionsfreudiger Mensch bin, habe ich mich auf Gespräche über Ethik und die Org eingelassen.
Den Typen fand ich auch durchaus sehr sympathisch und mit seiner ewigen Geldnot (nach Krankheit den Job verloren und wartet nun auf die Frührente) tat er mir schon leid.
Mein Freund warnte mich sehr schnell, mich auf gewiße Gespräche nicht einzulassen und vor allem, mich klarer abzugrenzen, wenn man mir wieder etwas verkaufen wollte (wie zb Nahrungsmittelergänzungen, die ultimativ dem Körper und dem Geist gut tun, sponsored by scientology ... unglaublich, wo die überall ihre Finger drin haben ...)
Lange habe ich aber immer noch den sympathischen Menschen neben dem Scientologen gesehen, der mich ja auch so klasse fand. Da habe ich mich -trotz einer im Grunde genommenen guten Menschenkenntnis - sehr getäuscht und bin tatsächlich einer Manipulation erlegen. Man wollte mich meinem Freund entfremden, mich zu Scientology rüberziehen ... erst über die Verständnisschiene, später über Verleumdung +Schlechtmachen meines Freundes. Meine entgegengebrachte Freundlichkeit wurde ganz klar benutzt, man hielt mich wohl für leichte Beute ... mein Glück, dass ich da wohl ganz klar unterschätzt wurde.
Für mich finden in solchen Organisationen permanente Persönlichkeitserschütterungen statt, über Test wird einem vor Augen geführt, welche gravierenden Probleme man doch hat , dass einem aber geholfen werden kann -- zumindest solange, wie man genügend Geld für Kurse und Auditings hat. Langsam und stetig verändert sich so die Persönlichkeit und man ist irgendwann nur noch femdbestimmt.
Deshalb möchte ich hier auf Herrn Nyxon aufmerksam machen, der zu meinen persönlichen Erfahrungen parallel seine Erlebnisse im quasi Selbstversuch schilderte. Sehr interessant und für mich natürlich nur bestätigend, auch hier und hier kann man gerne mal stöbern ...
Es war für mich lehrreich,werde zukünftig sehr viel besser gucken, um nicht manipuliert zu werden (aber es war ja zum Glück nicht erfolgreich !!!),dennoch hinterläßt es einen sehr üblen Nachgeschmack ...
Sekten allgemein, Scientology im Besonderen bin ich sehr kritisch gegenüber, aber da ich zunächst mal ein offener und diskussionsfreudiger Mensch bin, habe ich mich auf Gespräche über Ethik und die Org eingelassen.
Den Typen fand ich auch durchaus sehr sympathisch und mit seiner ewigen Geldnot (nach Krankheit den Job verloren und wartet nun auf die Frührente) tat er mir schon leid.
Mein Freund warnte mich sehr schnell, mich auf gewiße Gespräche nicht einzulassen und vor allem, mich klarer abzugrenzen, wenn man mir wieder etwas verkaufen wollte (wie zb Nahrungsmittelergänzungen, die ultimativ dem Körper und dem Geist gut tun, sponsored by scientology ... unglaublich, wo die überall ihre Finger drin haben ...)
Lange habe ich aber immer noch den sympathischen Menschen neben dem Scientologen gesehen, der mich ja auch so klasse fand. Da habe ich mich -trotz einer im Grunde genommenen guten Menschenkenntnis - sehr getäuscht und bin tatsächlich einer Manipulation erlegen. Man wollte mich meinem Freund entfremden, mich zu Scientology rüberziehen ... erst über die Verständnisschiene, später über Verleumdung +Schlechtmachen meines Freundes. Meine entgegengebrachte Freundlichkeit wurde ganz klar benutzt, man hielt mich wohl für leichte Beute ... mein Glück, dass ich da wohl ganz klar unterschätzt wurde.
Für mich finden in solchen Organisationen permanente Persönlichkeitserschütterungen statt, über Test wird einem vor Augen geführt, welche gravierenden Probleme man doch hat , dass einem aber geholfen werden kann -- zumindest solange, wie man genügend Geld für Kurse und Auditings hat. Langsam und stetig verändert sich so die Persönlichkeit und man ist irgendwann nur noch femdbestimmt.
Deshalb möchte ich hier auf Herrn Nyxon aufmerksam machen, der zu meinen persönlichen Erfahrungen parallel seine Erlebnisse im quasi Selbstversuch schilderte. Sehr interessant und für mich natürlich nur bestätigend, auch hier und hier kann man gerne mal stöbern ...
Es war für mich lehrreich,werde zukünftig sehr viel besser gucken, um nicht manipuliert zu werden (aber es war ja zum Glück nicht erfolgreich !!!),dennoch hinterläßt es einen sehr üblen Nachgeschmack ...
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der_lasso,
Mittwoch, 23. Mai 2007, 17:57
Mir ist der Verein WIRKLICH unheimlich. Zwar halte ich mich für einen nicht wirklich dummen und charakterlich recht gefestigten Menschen, trotzdem hätte ich Angst, dass die mit ihrer Psychomasche bei mir Schwächen entdecken und ausnützen, von denen ich selbst nicht einmal geträumt hätte, sie zu haben. Entsprechend groß ist mein Respekt für Nyxon, dass er sich das "getraut" hat...
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gutemine,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 13:09
ja, Hochachtung für Herrn Nyxon .... und genau diese Psychomasche ist ja das Gefährliche ... widerlich ist für mich dieses sehr freundliche, verständnisvolle Einschleimen,um dann Einfluß zu nehmen ... man kann aus solchen Erfahrungen nur lernen !
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lunally,
Mittwoch, 23. Mai 2007, 20:12
Bei mir war es zwar keineswegs Scientology, allerdings etwas ähnliches geartetes, wenn auch nicht wirklich als Sekte erkennbar. Es hat keine drei Tage gedauert und ich war drin in diesem Strudel, da ich mich neuen, interessanten Dingen ja gleich immer mit voller Begeisterung widme(n muss - und oft ebenso schnell das Interesse verlieren). Es war nur ein ganz kleiner Zinken, der meinen Kopf wieder einschaltete, eine minimale Ungereimtheit, ob derer ich viele weitere fand. Aufgrund der Intensität meines "Ausflugs" habe ich allerdings mehr als vier Wochen gebraucht, um wirklich wieder alle Sinne beisammen zu haben. Und natürlich - wie es dann ja immer so ist - in der und der nachfolgenden Zeit immer mehr "Zeichen" entdeckt, die auf eine, na, ich will das mal Gruppe nennen, hindeutete. Es war wirklich gruselig. Zwei meiner Hobbys sind dabei auf der Strecke geblieben, weil sich im direkten Umfeld Menschen mit diesen "Interessen" fanden. Sehr schade, aber ich wollte nicht einmal mehr im gleichen Raum sein. Es geht zu leicht, einfach zu leicht, man merkt es gar nicht. Manchmal hab ich auch gedacht, wenn da in mir nicht diese zwei Seiten wären, wo die eine ja immer besser weiß als die andere... vielleicht wäre ich dann komplett in diesen Strudel geraten. Achja. Man ist schon gut so wie man ist :o)
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gutemine,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 13:15
wie gut, dass Du so sensibel bist und den kleinen Zinken bemerkt hast, Ungereimtheiten fallen ja nicht jedem sofort auf ... schade, um die Hobbies, vielleicht gibt es andere Örtlichkeiten, um sie wieder aufleben zu lassen ? Wobei der Entschluß, auf Distanz zu dieser Gruppe zu gehen, auf jeden Fall der Richtige ist ...
Sich so einer Gruppe/ Organisation beizutreten hat für mich ein wenig davon, sein Gehirn + seinen Verstand am Eingang bei der Gaderobe abzugeben, deshalb habe ich mich nie (entgegen anderer Meinungen) für gefährdet gehalten ... aber dass auch hier so schnell eine Manipulation stattfindet hätte ich nicht gedacht ...
Ja, es ist gut, dass man so ist, wie man ist !!!
Sich so einer Gruppe/ Organisation beizutreten hat für mich ein wenig davon, sein Gehirn + seinen Verstand am Eingang bei der Gaderobe abzugeben, deshalb habe ich mich nie (entgegen anderer Meinungen) für gefährdet gehalten ... aber dass auch hier so schnell eine Manipulation stattfindet hätte ich nicht gedacht ...
Ja, es ist gut, dass man so ist, wie man ist !!!
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lunally,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 23:24
Das Schlimme ist ja, wenn es gar nicht als Gruppe erkennbar ist, sondern einfach ein etwas tiefergehendes Interessengebiet, bei dem man dann eben auf "Gleichgesinnte" trifft. Die erzählen einem ja auch nicht gleich komplett alles, immer nur so Häppchen. Meine o.g. Begeisterung liess mich allerdings ein ganzes WE im Internet wühlen (inkl. noch einiger FAchgeschäfte), so dass ich eben diesen Zinken bemerkte. Und daraufhin von einer Seite zur anderen in eine Ohnmacht nach der anderen fiel. Naja, richtig aus war es dann als ich auf mehreren Seiten (und Büchern) fand, dass die WElt ja im Jahre x und so... hör mir bloß auf. Mir wird jetzt noch anders.
Und ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich es nicht einmal merke, was passiert und es so schnell geht und so tief rein, ich hab wirklich fast die Bodenhaftung verloren, es war ganz, ganz gruselig.
Die Hobbys kann ich sicher weiter ausleben, nur eben nicht dort und nicht in der ansich dort wirklich optimal gewesenen Form. Aber macht nichts. Es geht auch so. Und bevor ich immer in einem Raum bin mit Menschen, gegenüber denen ich großen Argwohn hege, nene...
Und ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich es nicht einmal merke, was passiert und es so schnell geht und so tief rein, ich hab wirklich fast die Bodenhaftung verloren, es war ganz, ganz gruselig.
Die Hobbys kann ich sicher weiter ausleben, nur eben nicht dort und nicht in der ansich dort wirklich optimal gewesenen Form. Aber macht nichts. Es geht auch so. Und bevor ich immer in einem Raum bin mit Menschen, gegenüber denen ich großen Argwohn hege, nene...
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midori,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 00:16
Gut, daß der "gesunder Menschenverstand" bzw. das richtige "Bauchgefühl" bei Dir dann doch die Oberhand gewonnen haben. Nicht auszudenken. Verleumdung, Dich dem Freund entfremden. Was soll sowas? Viral klingt das.
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gutemine,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 13:21
mußte erst einmal nachschauen, was viral in diesem Zusammenhang bedeutet ... klingt sehr treffend ... ich fand es auch heftig, aber ich habe diesen Menschen ja auch erst einmal so nahe mit herankommen lassen, sehe also durchaus auch meinen Fehler und meine Verantwortung ... ich kann es nur wiederholen, bei Scientology geht es um Einflußnahme und um 's Geld, da dachte wohl jemand, er hätte eventuell einen katitalen Hecht gefangen ...
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schluesselkind,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 00:36
Sehr interessant. Gestern geriet ich auch in eine Diskussion über das Thema im Bekanntenkreis, und erschreckenderweise waren die Meinungen zwiespältig. Die Mehrzahl war zwar auf der Hut, aber es gab auch die Einstellung, so etwas sei doch nicht grundsätzlich schlecht, und wenn es helfe, und jeder müsse selber wissen etc... sehr blauäugig. Geschickte Manipulation ist schwer zu erkennen, und ich las mal, dass nicht die schlichten Gemüter sondern gerade intelligente Menschen besonders anfällig sind. Wenigstens sind wir dann sicher. ;-)
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gutemine,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 13:25
oder deswegen bin ich reingefallen :-) *(mal schnell den IQ aufpolierend)*
Diese Einstellung halte ich auch für blauäugig, bzw gefährlich, denn diese psychologische Manipulation läuft mitunter so subtil, dass die Verführung erst bemerkt wird, wenn es zu spät sein kann ... im Allgemeinen bin ich ein toleranter Mensch, bei einigen Themen werde ich zukünftig aber sehr intolerant sein!
Diese Einstellung halte ich auch für blauäugig, bzw gefährlich, denn diese psychologische Manipulation läuft mitunter so subtil, dass die Verführung erst bemerkt wird, wenn es zu spät sein kann ... im Allgemeinen bin ich ein toleranter Mensch, bei einigen Themen werde ich zukünftig aber sehr intolerant sein!
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nyxon,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 01:41
Selbst als feste Persönlichkeit und mit Intelligenz gesegneter Mensch, ist es schwer, denn Scientology besitzt die Gabe, an sehr vielen Punkten anzusetzen und einen aus der gewohnten psychischen Umgebung zu reißen. Banalitäten werden aufgepuscht, bis daraus "schon schwere Probleme" geworden sind. Menschen mit anderen Meinungen werden leicht zum Feindbild stilisiert, um möglichst viel Fremdeinwirkung zu vermeiden.
Es ist die Macht wohlgewählter Worte und der Einsatz perfekt konditionierter Verkaufsrethorik, die sich Scientology am allermeisten zunutze macht und an den richtigen Stellen ansetzt. In Verbindung mit dieser fehlgeleiteten Ideologie des perfekten Menschen und einer internen Struktur, die nach Diktatur anmutet, macht das die Organisation zu einer wirklich gefährlichen Sache.
Ein Glück, dass du "die Kurve gekriegt" hast.
Es ist die Macht wohlgewählter Worte und der Einsatz perfekt konditionierter Verkaufsrethorik, die sich Scientology am allermeisten zunutze macht und an den richtigen Stellen ansetzt. In Verbindung mit dieser fehlgeleiteten Ideologie des perfekten Menschen und einer internen Struktur, die nach Diktatur anmutet, macht das die Organisation zu einer wirklich gefährlichen Sache.
Ein Glück, dass du "die Kurve gekriegt" hast.
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gutemine,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 13:29
noch einmal meine größte Hochachtung für Deine Recherschen (wird das wirklich so geschrieben ?), ich finde es großartig und hat mir gleichzeitig auch geholfen, aufmerksamer zu sein , um das Diskutieren kritischer zu hinterfragen, denn für ihn war es kein Diskutieren, sondern ein missionarischer Auftrag (überspitzt gesagt).
Eine wirkliche Gefahr bestand für mich nicht, wohl aber für die Beziehung ... es ist aber alles wieder sehr im Lot ...
Eine wirkliche Gefahr bestand für mich nicht, wohl aber für die Beziehung ... es ist aber alles wieder sehr im Lot ...
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hobbyblogger,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 10:55
Ich bin echt froh, das du nicht drauf reingefallen bist.
Schon sehr arg, wie diese Menschen so vorgehen.
Hatte vorher zwar schon von denen gehört, aber deine und auch Nyxons Berichte über diese Sekte haben mir gezeigt im Falle eines Falles vorbereitet zu sein. Hatte bisher keinen Schimmer über deren Vorgehensweisen.
Hoffentlich lesen dieses noch viele, bevor sie in eine solche Falle tappen könnten.
...dennoch hinterläßt es einen sehr üblen Nachgeschmack ...
Und das ist auch gut so:
Diesen üblen Nachgeschmack der in dir zurück bleibt, bewahre dir. Denn genau dieser, wird dich vor Fehlern in der Zukunft schützen.
*wünsch dir was*
Schon sehr arg, wie diese Menschen so vorgehen.
Hatte vorher zwar schon von denen gehört, aber deine und auch Nyxons Berichte über diese Sekte haben mir gezeigt im Falle eines Falles vorbereitet zu sein. Hatte bisher keinen Schimmer über deren Vorgehensweisen.
Hoffentlich lesen dieses noch viele, bevor sie in eine solche Falle tappen könnten.
...dennoch hinterläßt es einen sehr üblen Nachgeschmack ...
Und das ist auch gut so:
Diesen üblen Nachgeschmack der in dir zurück bleibt, bewahre dir. Denn genau dieser, wird dich vor Fehlern in der Zukunft schützen.
*wünsch dir was*
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gutemine,
Donnerstag, 24. Mai 2007, 13:32
ja, Du hast recht, letztendlich lernt der Mensch aus Erfahrungen, die einen dann in seiner persönlichen Entwicklung+ Verantwortung voranbringen (oder halt auch nicht), zukünftig werde ich bei solchen Gesprächen (sofern ich sie überhaupt zu lassen würde) sehr viel mißtrauischer gegenüber stehen.
*Wünsche Dir auch etwas*
*Wünsche Dir auch etwas*
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