Wahrscheinlich kennen es Viele, diese Sinn- oder Blogkrisen ... warum tue ich das hier ... was soll das eigentlich ... wen interessiert es überhaupt ... was will ich überhaupt von mir preisgeben ... ??? ... undundund

Einerseits scheint es ja fast Mode zu sein, seinen Blog mal zu schließen, um ihn dann wieder zu eröffnen -- mit mehr oder weniger Erklärungen. Das erspare ich, kündige auch kein Aufhören an, bei mir liegt der Acker dann halt einfach mal brach. Schließlich weiß ich ja nicht, wie es morgen oder übermorgen ausschaut und diese "Rein- Raus - Spielchen " finde ich eher doof.
Andererseits mache ich mir schon Gedanken über den Sinn, den Zweck des Bloggens. Lange hat es mir sehr viel Freude gemacht, doch hier hat sich etwas verändert. Ich trauere immer noch um den einen oder anderen aufgelösten Blog, das Menscheln zwischendrin oder die lustigen Schneeballschlachten, das Kaffeetrinken oder auch ernsthafte Diskussionen ( für die ich selber jedoch kaum mehr die Konzentration aufbringe).
Ich mag keine übertriebene Kryptik,zu viel Exitionismus ist auch nicht meins und einfach nur Rumschwallern interessiert doch wirklich nur peripher.
Eigentlich wollte ich immer mal Geschichten schreiben, mich im Formulieren, Spannung aufbauen und Unterhalten erproben, aber so wirklich geklappt hat es nicht.

Also lasse ich das nun einfach mal so stehen und warte, bis die Muse mich küsst ...

Die Muse hat Weihnachtsurlaub. Macht aber nix, ein paar ruhige Tage tun auch mal gut. Hauptsache, Du gehst nicht ganz.

Eine Pause kann sehr hilfreich sein, ich weiß wovon ich schreibe.
Ich warte dann mal...

Ach, liebe Frau Gutemine, glaubens´mir, das alles gehört dazu. Ich blogge seit nunmehr viereinhalb Jahren und hab alles durchgemacht, angefangen bei den Schreibkrisen, übers geschlossene Blog mit Zugang und ohne Zugang, Bloglöschung, Anbieterwechsel, Rückkehr und Neuanfang usw.
Die Frage, wieso ich blogge habe ich mir schon oft gestellt. Und von Beginn an ist es eigentlich die selbe Antwort: Ich will mich erinnern. An schöne Zeiten und an schlechte Zeiten. An Menschen, Situationen, Schicksale. Aber auch an Worte, Augenblicke und Nichtigkeiten....

du brauchst einfach mal wieder ein witziges, geistreiches, extraordinäres, turbulentes erlebnis mit spannenden, lustigen menschen - sprich, zeit für ein bloggertreffen! ich feiere am 7. oder 8.12 meinen uni-ausstand in hh und werde das zum anlass nehmen, wieder so etwas wie ein außervirtuelles, soziales waschechtes leben aufzunehmen. falls du also magst... dich gut fühlst... zeit hast...

Ich hab mich zum Anfang von einem sogenannten 1A Blog verleiten lassen, das auch schon in die Öffentlichkeit der Bloglesungen gelangt ist. Da will ich auch hin, dachte ich damals. Doch die Zahl der Besucher und Kommentare bleibt überschaubar, eine Einladung zur öffentlichen Lesung folgt vielleicht nie und dem selbst gesetzten Anspruch, los, mindestens alle drei Tage muss eine Story unters Volk, entziehe ich mich inzwischen auch.
Ob ein Beitrag irgendwen interessiert, interessiert mich inzwischen nicht mehr, denn ich schreibe wie Frau Morgenstern in erster Linie für mich und über meinen "Blogvater", auf dass wir nach langer Zeit manch olle Kamelle in langen Lesestunden wiederfinden und uns denken, ach ja, damals, lustig war´s. Wenn es mehreren gefällt, schön, wenn nicht, stirbt mein Blog nicht daran.
Schreibe, wenn du Inspiration, Lust, Laune und Zeit hast und lass es bleiben, wenn es an allen mangelt. Hauptsache, du erkennst dich in jeder deiner Storys wieder. Nur so ist ein Blog, dein Blog, auch authentisch.

Also es kommt ja sicher darauf an, wie man sich das mit seinem Blog so vorstellt. Will man zum Beispiel "zum Nachdenken anregen" (*grins*), provozieren, sich selbst darstellen, witzig sein, kryptisch, geheimnisvoll, gemein. Ich finde, dass man in letzter Konsequenz dann doch nur für sich selbst blogt. Und dann soll man auch für sich selbst entscheiden, wann man was schreibt und wann man eben nix hat, über das man schreiben kann/mag. Also völlig ok, was Du hier vorhast! :o)