Samstag, 26. Januar 2008
Als das Fauchen Einzug hielt
Mittlerweile ist es etwas mehr als drei Jahre her, als ich einen Anruf bekam, ob ich kurzfristig eine Katze aufnehmen könnte, weil das Frauchen schwer erkrankt sei.
Natürlich sagte ich zu und eine halbe Stunde später kam sie: Die Missy



Fauchend, verunsichert, ängstlich und Schutz suchend.
Ich versprach, nach einem neuen Besitzer mit zu suchen, denn ich war ja nur die Notfallschnell - Lösung, bzw wollte eigentlich nach Jahren des Angebundenseins durch Tiere mich nicht wieder binden. Aber helfen ist für mich selbstverständlich.
Ich sagte zu, mit dem Vermerk, dass die Familie des "alten" Frauchens sich auch um einen neuen Besitzer zu kümmern hat.
Die Frau - die Schwester einer Freundin - verstarb und ich fragte nach einer längeren Weile nach, ob sie denn auch nach neuen Besitzern schauen würden. Natürlich nicht, da hatte man mich wohl überhört und mir wurde gesagt, wenn ich das Tier nicht behalte, dann kommt es nun sofort ins Tierheim.
Das ging für mich ja gar nicht, ich gebe kein Tier ins Tierheim, fühlte mich aber schon irgendwie benutzt, hintergangen, schlecht behandelt.
Es gab auch einen ordentlichen Knacks in der Freundschaft, eine lange Zeit hatten wir gar keinen Kontakt, irgendwann war dann wieder eine zarte Kontaktaufnahme.
Mittlerweile haben wir wieder eine schöne Ebene zueinander gefunden, ohne noch einmal großartig über damals gesprochen zu haben.Doch das muß auch gar nicht mehr sein, eine alte Verbundenheit besteht halt immer noch
Allerdings bin ich mit dem Angebot zu helfen auf jeden Fall vorsichtiger geworden ...

Und das kleine fauchende Bündel ?
Lange Zeit begleitete mich das "Chechhh...", wenn ich der Dame zu nahe kam, mittlerweile finde ich sie ja nur noch toll.
Sie wird früher mal Schlimmes erlebt haben müssen, selbst im Tierheim wurde sie alleine gehalten, das eine Ohr hat ein Loch ( vielleicht sollte sie aber auch ein Steifftier werden :-) ) und die Angst mit dem vorsorglichen Fauchen gehört zu ihrer Natur. Allerdings nicht mehr mir gegenüber, nur anderen.
Und mein eines Patenkind ist immer begeistert:"Sie hat mich gehauen, aber ohne Krallen". Tja, sie ist also eigentlich liebevoll ...
Doch, es ist schon eine tolle Ziege, mein Herz hüpft, wenn sie mit ihren Puschelbeinen im Schnellschritt auf dem Wege zu den Näpfen vor mir her läuft. Ebenso, wenn sie mir wieder auf den Schoß klettert, mit einer Pfote den Bauch umfasst + mich anschnurrt. Entzückend mitunter ihr Blick, vor allem, wenn sie mir dabei hingebungsvoll Hände + Arme leckt. Außerdem kenne ich keine andere Katze, die auf dem Wannenrand hockt, wenn ich bade + mir die Schulter leckt. Dabei dann locker eine Pfote oder den Schwanz ins Wasser hineinhängen läßt.

Wahrscheinlich gibt es doch besondere Beziehungen zwischen Frauen + Katzen, um mal wieder ein bißchen zu pauschalieren ... :-)
Ich bin froh + dankbar für dieses Tier, denn in so mancher trauriger Stunde gab sie Trost, Freude und Wärme. Und ich bin fast sicher, dass Missy es auch so empfindet !!!

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