Samstag, 26. April 2008
so tapfer ...
Kennengelernt habe ich M. (daher auch der zweite Vorname meiner Tochter ) im letzten Jahr in der Reha. Wir waren uns von Anfang an sympathisch und kamen schnell in einen guten Kontakt ... zu ihr und zu ihrer Partnerin, die sie begleitete. Es wurde eine sehr intensive Zeit mit tiefen Gesprächen, Tränen und viel lachendem Unfug ... so viel Kraft, lebensbejahend mit Herz für andere. Damals konnte sie sogar noch kurze Strecken ganz alleine laufen, ihre Muskeln gehorchten ihr noch. An einem Abend beim Abendbrot meinte M., sie fühle sich so stark, dass sie sich sogar trauen würde, mit dem Auto zu fahren. Allerdings würde das nicht gehen, weil dann der günstige Parkplatz vorm Eingang weg wäre. Quatsch, meinte ich und so hielt ich mit Buch bewaffnet die Stellung, während die Beiden einmal um das Reha - Zentrum fuhren.
Es war so ein Glücksgefühl mit herunter rinnenden Tränen, dass wir uns danach mit alkoholfreiem Bier die Kante gaben ...

Seitdem wurde die Freundschaft immer inniger, M. körperlicher Zustand sehr viel schlechter. Beim Besuch bei mir saß sie schon im Rollstuhl, als ich dort war, konnte sie sich auch alleine beim Sitzen nicht halten. Nun liegt sie im Hospiz, bewegungsunfähig, außer leichten Kopfbewegungen. Beim Atmen unterstützt sie eine Maschine. Doch M. sagt, so lange sie noch atmen kann, ist alles in Ordnung.
Sie möchte Amina so gerne noch sehen und ich werde mich dann auf den Weg zu ihr machen (400 km weiter südlich), schweren Herzens, was mich erwartet. Noch weiß ich nicht genau wann, aber es muß bald sein ...

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